Barrierefreiheit wird oft erst ganz zum Schluss bedacht. Irgendwo zwischen „schnell fertig“ und „muss gut aussehen“. Aber 2025 reicht das nicht mehr. Denn dann tritt der European Accessibility Act (EAA) in Kraft — und für viele Onlinehändler bedeutet das: Entweder der Shop wird angepasst oder es drohen Bußgelder (oder schlimmer — der Verlust von Kunden).
Doch es geht nicht nur um Gesetze. Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass alle Menschen eine Website nutzen können — auch jene, die keine Maus bedienen, keine Bilder sehen oder das Internet auf andere Weise erleben.
Barrierefreiheit ist ein Wettbewerbsvorteil
Ein klarer Fakt: Rund 16 % der Weltbevölkerung lebt mit einer Form von Behinderung. Das sind Millionen potenzieller Kunden, die womöglich keinen Kauf abschließen können, wenn Ihre Website nicht barrierefrei ist.
Und dazu kommen:
- Besseres SEO (Suchmaschinen lieben sauberen Code),
- Höhere Conversion-Raten (je einfacher, desto besser),
- Rechtssicherheit,
- Weniger Beschwerden und Rückbuchungen.
Mit anderen Worten: Barrierefreiheit ist keine Last, sondern eine Investition.
Was ist WCAG – und warum ist das wichtig?
WCAG steht für Web Content Accessibility Guidelines – ein internationaler Standard zur Verbesserung der digitalen Zugänglichkeit für alle Nutzer.
Drei Konformitätsstufen
- A – grundlegende Mindestanforderungen
- AA – das gängige Zielniveau für Websites
- AAA – sehr hohes Niveau, im E-Commerce selten vollständig erreichbar
Die vier Prinzipien lauten: Webseiten sollen wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust sein.
Wie erkenne ich den Ist-Zustand?
Sie müssen nicht raten – es gibt hervorragende Tools, die Ihre Website analysieren und konkrete Hinweise geben:
- WAVE: wave.webaim.org
- axe DevTools: Browser-Erweiterung mit visuellem Overlay
- Lighthouse: In Chrome DevTools integriert
- Screenreader: z. B. NVDA (Windows) oder VoiceOver (Mac)
Tipp: Verwenden Sie mehrere Tools – sie decken unterschiedliche Fehler auf.
10 praktische Schritte für mehr Barrierefreiheit im Online-Shop
- Alt-Texte für Bilder ergänzen
Jedes sinntragende Bild braucht eine Beschreibung – z. B. „Weiße und blaue Nike Air Max 270 Sneaker“. - Überschriften sinnvoll strukturieren
Eine<h1>
pro Seite, gefolgt von<h2>
,<h3>
usw. - Auf Kontraste achten
Lesbarkeit hat Priorität. Gelber Text auf weißem Hintergrund? Lieber vermeiden. WebAIM Contrast Checker kann helfen. - Interaktive Elemente klar erkennbar machen
Buttons sollen wie Buttons aussehen. Auch per Tab erreichbar. Fokus-Stile nicht vergessen. - Tastaturnavigation testen
Kann man Produkte ohne Maus in den Warenkorb legen und bestellen? Wenn nicht – sofort prüfen. - Einfach und klar formulieren
Kurze, verständliche Sprache. Keine Fachbegriffe oder „Marketing-Deutsch“. - Farben nie als einziges Signal verwenden
Fehlermeldungen sollten nicht nur rot markiert sein – Icons oder Texte ergänzen. - Formulare benutzerfreundlich gestalten
Labels richtig setzen, Fehler anzeigen, keine Placeholder als Ersatz nutzen. - Bewegte Inhalte steuerbar machen
Slider, Videos etc. sollten pausierbar oder manuell steuerbar sein. - Regelmäßig prüfen
Barrierefreiheit gehört in jeden Release-Check. Kleine Fehler lassen sich so früh beheben.
So hilft Hyvä bei der Barrierefreiheit
Viele Magento-Themes berücksichtigen Barrierefreiheit kaum. Hyvä ist eine der wenigen Ausnahmen.
- Semantisches HTML und zugängliche Komponenten
- Regelmäßige Audits gemäß WCAG 2.1 AA
- Dokumentation und Entwicklerhinweise zur Umsetzung
Wer einen modernen, schnellen und barrierefreien Shop aufbauen will, hat mit Hyvä eine hervorragende Basis.
Was Sie jetzt tun können
- Starten Sie einen Test mit Lighthouse, WAVE oder axe
- Dokumentieren Sie die wichtigsten Probleme
- Beginnen Sie mit schnellen Maßnahmen: Alt-Texte, Überschriften, Kontraste
- Planen Sie neue Designs direkt barrierefrei
- Erwägen Sie ein Theme mit Fokus auf Accessibility (z. B. Hyvä)
Wenn Sie bis hier gelesen haben – großartig. Dann interessiert Sie das Thema wirklich.
Also: Warten Sie nicht auf die Deadline – starten Sie jetzt.
Führen Sie einen ersten Test durch. Besprechen Sie die Ergebnisse mit dem Team. Jede kleine Verbesserung zählt.
Barrierefreiheit ist nicht nur Pflicht – sie ist ein echter Mehrwert. Für Ihre Nutzer. Und für Ihr Business.